Kategorie: Allgemein
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Bambi und Co Teil 2
Nachdem sich noch ein paar Leute für den Verkauf gefunden haben, fuhren wir im Sommer 1967 mit einem alten klapprigen VW-Bus nach Linz. Wir waren ein Team von sechs Leuten, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Wir waren alle jung, Wolfgang, der Fahrer, mit seinen 26 Jahren, war der älteste, sein Vollbart ließ ihn etwas älter und autoritärer…
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Bambi und Co
Nach Beendigung meiner Lehre ging ich nach Wien, wo ich mich erst einmal neu orientieren musste. Maler war für mich keine Option mehr. Das wusste ich bereits nach dem ersten Lehrjahr, wollte aber die Lehre abschließen. Nach mehreren kurzfristigen Jobs, die mich nicht befriedigten, fiel mein Blick auf ein Zeitungs-Inserat. Das klang wie der feuchte…
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Lehre
Nach der Hauptschule stand ich vor einer großen Entscheidung: Welchen Beruf sollte ich ergreifen? Eine klare Vorstellung hatte ich nicht, aber eines wusste ich sicher – ich wollte arbeiten, etwas lernen, mein eigenes Leben beginnen. Da es in meiner Heimat Burgau keine passende Lehrstelle gab, durchforstete ich die Tageszeitung. Dort entdeckte ich eine Anzeige für…
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Rauchfrei
Rauchen galt als cool. Uns wurde das suggeriert – durch Werbung, Filme, Vorbilder. Abenteuerlust, Freiheit, Männlichkeit. Wer dazugehören wollte, musste mitmachen. Auch wenn man es als junger Mann nicht sofort so sah, gab es einen gewissen Gruppenzwang. Und wer von uns jungen Leuten wollte nicht cool sein? Ich wollte dazugehören. Also wurde ich Raucher –…
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Der kleine Trommler
Mein Vater war Kapellmeister der Musikkapelle in Burgau, schon mit elf Jahren durfte ich die kleine Trommel spielen. Doch das bedeutete auch eine Menge Übung. Tag für Tag saß ich in der Küche unseres Hauses und ließ die Stöcke über das gespannte Trommelfell tanzen – mit wachsender Begeisterung und unermüdlichem Ehrgeiz. Anfangs schmunzelte meine Mutter…
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Da Ruady lernt Schach
1955 – ich war 7 Jahre alt, das klingt wie aus einer anderen Welt. Es war Winter, bitterkalt, und das Einzige, was in unserer kleinen Welt konstant Wärme ausstrahlte, war der Herd in der Mitte des Raumes. Kein Strom, kein Radio, kein Lärm – nur der Wind und die Fantasie meines Vaters, der uns mit…
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Karibik im Blut
Karibik im Blut – mein Leben in der Dominikanischen Republik Fünfzehn Jahre in der Dominikanischen Republik haben meinen Horizont enorm erweitert – so sehr, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich hätte die karibische Lebensart regelrecht in mich aufgesogen. Ich habe nicht nur Spanisch gelernt, was sich als äußerst nützlich erwies, um mit Einheimischen in…
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Eindruck
Den größten Eindruck in der Dom-Rep machte bei mir, ich war mieser Laune, warum auch immer? Lief barfuß über den Strand von Juan Dolio ins Büro, wo ich als Reiseleiter beschäftigt war. Plötzlich hörte ich, hola Amigo Como estas, sah einen dunkelhäutigen jungen Mann, der grinsend über das ganze Gesicht unter Palmenblättern hervorkam, wo er…
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Kindheit
Die Sommersonne war ein unerbittlicher Begleiter meiner frühen Jahre. Ich war noch ein rothaariges Baby, als meine Haut zum ersten Mal die brennende Kraft der Sonne spürte. Meine Eltern hatten mich sorgsam in einem Korb unter einem Baum abgestellt – ein scheinbar sicherer Zufluchtsort. Doch sie hatten die sanfte, unaufhaltsame Bewegung der Erde nicht bedacht,…
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Vergissmeinnicht
Als Einsatzleiter einer Reinigungsfirma war ich täglich für die komplexe Koordination und die akribische Überwachung der Reinigungsarbeiten in diversen Objekten zuständig. In jedem der von uns betreuten Häuser gab es eine feste Ansprechperson, ein wichtiges Bindeglied zu unseren Kunden. Im vierten Wiener Bezirk war dies eine Dame, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist: eine…